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Auszug aus der Rede von Bundeskanzler Gerhard Schröder am 22. Januar 2003 in Versailles anlässlich der gemeinsamen Sitzung des Deutschen Bundestages und der französischen Nationalversammlung zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags, der ein Grundstein für die deutsch-französische Zusammenarbeit, ein Modell für die Versöhnung der beiden Völker und ein historisches Ereignis in der Geschichte Europas ist:
Aber der politische Wille allein, meine sehr verehrten Damen und Herren, bewegt nicht zwangsläufig die Herzen. Deshalb bedurfte es auch des vielleicht naiven Mutes von Männern wie Hans-Günther Klein, damals Intendant des Jungen Theaters in Göttingen, und der Herzensgröße einer Dame wie “Barbara“.
Klein überredete die verehrte Chansonnière zu einem Auftritt in seinem kleinen Theater. Widerstrebend – die Narben des Krieges und der Nazi-Zeit waren noch frisch – willigte Barbara ein. Noch am Tag ihrer Ankunft wollte sie wieder abreisen. Schließlich blieb sie eine ganze Woche lang und gab Konzerte vor einem begeisterten, jungen Publikum.
Angesteckt von dieser Euphorie, aber ganz sicher auch angerührt, begann sie noch während ihres Aufenthalts, ihr berühmtes Chanson “Göttingen” zu schreiben. Zwei Jahre später, 1967, kam sie wieder in die Stadt und trug ihre kleine Hommage vor. Es ist meines Wissens das einzige Lied, das die große Barbara je auf Deutsch gesungen hat. Lassen Sie mich aus dem Text zitieren:
“Was ich nun sage, das klingt freilich
für manche Leute unverzeihlich:
Die Kinder sind genau die gleichen
in Paris, wie in Göttingen.
Lasst diese Zeit nie wiederkehren
und nie mehr Hass die Welt zerstören:
Es wohnen Menschen, die ich liebe,
in Göttingen, in Göttingen.”
Ich selbst habe, meine Damen und Herren, zu jener Zeit insgesamt mehr als zehn Jahre in Göttingen gelebt und dort studiert. Ich hatte leider keine Gelegenheit, das Lied von ihr selbst gesungen zu hören. Doch das Chanson hallte überall in der Stadt wieder und weit darüber hinaus.
Was Barbara dort direkt in unsere Herzen hinein gesungen hat, das war für mich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen Deutschen und Franzosen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder
Ein Arzt aus Rottweil, den wir im Jahr 2004 in Freiburg kennenlernten, hatte als "Kriegsheimkehrer-Student" in Göttingen an der Universität Medizin studiert. Er hatte alle seine Dozenten im Hörsaal fotografiert, u. a. auch meinen Vater, der damals der jüngste Professor der Universität war.
Dieses Foto dürfte im Jahr 1949 entstanden sein. Kann das sein? Meine Schwester Christine, die man auch auf dem Bild sehen kann, ist Jahrgang 1946.
Meine Klassenkameraden sah ich genau 50 Jahre nach dem Abitur am Max-Planck-Gymnasium (MPG) in Göttingen zum ersten Mal wieder. Zur Feier des "Goldenen Abiturs" traf man sich am 23./24. Februar 2011 in Göttingen. Anläßlich eines Besuchs im MPG überreichte uns der derzeitige MPG-Leiter unsere Original-Abitursarbeiten in Mathematik, Deutsch, Griechisch und Latein und zusätzlich unseren Lebenslauf ("Bildungsgang"), den wir damals verfassen mussten. Es wurde an beiden Tagen sehr viel fotografiert. Es ist mir nicht gelungen, auch nur ein einziges Foto von einem der Klassenkameraden zu bekommen. 50 Jahre sind sind zu lang, um noch etwas erbitten zu dürfen? Ich hatte an den Zusammenkünften früherer Jahre eben nie teilnehmen können. Tempi passati! Christl konnte anlässlich eines geführten Spazierganges ein paar Schnappschüsse machen.